NAUMBURG. Nach der Stellungnahme der Bundeswehr zum geplanten Windpark „Sandkopf/Netzer Berg“ und dem daraufhin erfolgten Rückzug des Kooperationspartners wpd AG sieht die CDU-Fraktion in der Naumburger Stadtverordnetenversammlung das gesamte Projekt als nicht mehr länger umsetzbar an. „Unter diesen Voraussetzungen machen Windkraftanlagen im Alten Wald keinen Sinn mehr“, so CDU-Fraktionsvorsitzender Martin Roth.

„Für uns war immer klar, dass die Anlagen nur errichtet werden können, wenn der durch die städtischen Gremien formulierte Anforderungskatalog vollständig erfüllt ist. Eines der zentralen Kriterien war dabei der Punkt der Wirtschaftlichkeit. Diese ist nach den neuen Vorgaben, die sich durch die Stellungnahme der Bundeswehr ergeben, aus unserer Sicht weder mit wpd noch mit einem anderen denkbaren Projektpartner zu erreichen“, erläutert Roth die CDU-Position. „Wir stimmen mit Bürgermeister Stefan Hable überein, dass die Stadt Naumburg nun keine weiteren Schritte mehr unternehmen sollte, um vielleicht doch noch auf anderem Wege Windkraftanlagen auf den städtischen Waldflächen zu verwirklichen. Mit den zuletzt geplanten je drei Anlagen auf städtischen Gelände hätten, wir gleichermaßen einen sinnvollen kommunalen Beitrag zur Energiewende und aufgrund der zu erwartenden Rendite zur weiteren Gesundung der städtischen Finanzen leisten können. Durch die Reduzierung auf nun eine Anlage auf der städtischen Fläche bei gleichzeitig deutlicher Verringerung der Gesamthöhe des Windrads ist dies nicht mehr möglich.“

Für die CDU-Fraktion zeigt der ganze Vorgang allerdings auch, wie wichtig ein weiterer Abbau von unsinnigen bürokratischen Vorgaben sei. „Man kann keinem vernünftigen Menschen erklären, warum eine staatliche Organisation wie die Bundeswehr erst eine Stellungnahme zu so einem Projekt abgeben darf, wenn durch eine andere staatliche Organisation wie die Stadt Naumburg bereits so zeitintensive Arbeitsschritte vorgenommen wurden. Aus unserer Sicht wäre es ideal gewesen, wenn es die rechtlichen Vorgaben der Bundeswehr ermöglicht hätten, ihre Stellungnahme bereits vor etwa einem Jahr vorzulegen. Gerade eine kleine Verwaltung wie die der Stadt Naumburg leidet darunter, wenn viel Energie und Arbeitszeit in letztlich nicht zu realisierende Projekte gesteckt werden“, so Roth.

„Ausdrücklich danken wollen wir der Verwaltung, sowie den beiden weiteren Projektpartner wpd und dem privaten Waldbesitzer auf der südlichen Fläche des Windparks für die vertrauensvolle und transparente Zusammenarbeit. Trotz des letztlichen Scheiterns des Projektes war der in Naumburg gewählte Weg aus unserer Sicht vorbildlich. Die Bevölkerung in Naumburg und den betreffenden Ortsteilen von Edertal wurde frühzeitig und jederzeit umfassend über die einzelnen Projektschritte informiert und konnte sich mit ihren jeweiligen Positionen aktiv einbringen. Somit sei es gelungen, schwerwiegende Konflikte und Auseinandersetzungen, wie sie bei anderen Windparkprojekten festzustellen sind, weitgehend zu vermeiden“, lobt Roth den Prozessablauf.

Der private Waldbesitzer müsse nun für sich klären, ob er gegebenenfalls mit einem anderen Kooperationspartner aus der Windenergiebranche doch noch Anlagen auf seinem Gelände realisieren wolle und könne. „Dies erscheint uns allerdings unter den neuen Vorgaben eher unwahrscheinlich und auch nicht länger wünschenswert“, gibt Martin Roth die CDU-Position zur weiteren Entwicklung abschließend wieder.

Martin Roth

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